Kontext & Hintergrund
Bauschutt beim Bauen wie auch beim Abriss steht für die größte entstehende Menge an Abfall in Europa mit ca. einem Drittel allen anfallenden Mülls. EU-Initiativen wie das Protokoll zum Umgang mit Bauschutt bei Bau & Abriss (2016), der Bauen 2020 Strategie (2012), der Verlautbarung zu Chancen ressourceneffizienten Bauens in der Bauwirtschaft (2014) sowie das Paket zur Kreislaufwirtschaft (2015) zeigen eine Entschlossenheit auf EU-Ebene, in Bezug auf Bauschutt- management Bewusstsein zu bilden und Wissen aufzubauen. Daraus resultierend sind am Bau Beteiligte besser zu schulen. Dies bezieht sich insbesondere auf Bauleiter, die in geeigneter Weise aus- und weitergebildet sein sollen und Kenntnisse im Umgang mit Bauabfällen und entsprechenden Prozessen haben sollten. Sie sollten u.a. zu Folgendem befähigt sein:
- Überwachung von Baustellenarbeiten in Bezug auf Identifikation von Schadstoffen, deren Trennung und Sammlung an Ort und Stelle
- Ausführung von Planungen im Umgang mit Schadstoffen bei Bauarbeiten
- Sicherstellen von Prozessen bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
- Erfahrungsaustausch mit Kunden, Kollegen und anderen Beteiligten.
Ziel
Erstes Ziel dieses Projektes ist es, die Berufsbildung für Bauleiter im Bereich der Bauabfallsanierung zu ergänzen. Dies geschieht durch: Reagieren auf Ansprüche an ein zeitgemäßes Training beim Abfallmanagement sowie die Entwicklung von so genannten Offenen Bildungsinhalten, die einen einfachen und kostenfreien Zugang zu online-Trainings und zu Zertifizierung sicherstellen. Das Projekt bringt wichtige Akteure aus den Bereichen Berufsbildung und Beschäftigung aus den Partnerländern zusammen. Dem folgend wird das Projekt ein neuartiges Lernangebot zu Abfallmanagement beim Bauen & beim Abriss entwickeln, um Bauleiter anzusprechen und die Anforderungen an sie in Bezug auf Bewusstsein für umweltgerechte Nachhaltigkeit, deren Fachkenntnisse, die Überwachung und Organisation von Baustellen zu adressieren.
Operative Ziele
- Entwicklung relevanter Lernergebnisse und modularer Kurse zur Weiterentwicklung eines Lernangebotes zur Verbesserung der Kompetenzen beim Abfallmanagement bei Bau und Abriss. Dies bezieht sich auf die Identifikation von Bauabfällen, die Trennung und die Sammlung an der Quelle.
- Einführung von offen-zugänglichen Bildungspraktiken in diesem Bereich sowie eines Offenen online Kurses in der Berufsbildung
- Förderung von Rahmenbedingungen zur Integration von Kenntnissen des Abfallmanagements bei Bau & Abriss in EU-Zertifizierungs- und Standardisierungsmodelle
Die CODESMA Partnerschaft
Das CODESMA Konsortium besteht aus 5 Organisationen aus 5 Ländern aus den Bereichen Berufsbildung, Bauwirtschaft sowie Forschungseinrichtungen. Die Universität Coventry leitet die Forschung und Entwicklung und setzt Bildungsdienstleistungen für die Bauwirtschaft in Großbritannien um. Die Polnische Vereinigung von Managern in der Bauwirtschaft repräsentiert die Interessen von Bauleitungspersonal auf nationaler und EU-Ebene. Die griechische Gesellschaft zur Förderung von Forschung und Entwicklung von Methoden ist Fachorganisation für Methoden in der Berufsbildung und bei der Entwicklung von Bildungsressourcen. Die Bildungszentren des Baugewerbes und die Bauschule Vilnius sind auf relevante und berufsspezifische Berufsbildungsangebote spezialisiert.
Wirkung
Das CODESMA Projekt wird folgende Wirkung und langfristige Effekte anstreben:
- Förderung einer steigenden Zahl von Teilnehmenden in der Berufsbildung, die die offenen Bildungsangebote von CODESMA nutzen, z.B. durch Verbreitung der Idee, Maßnahmen zur Nutzung und Aufrechterhalten der Angebote für mindestens 3 Jahre nach Projektende sowie je nach Bedarf der Partner.
- Unterstützung von mindestens 20 Berufsbildungsanbietern bei der Ergänzung ihrer Angebote, indem sie die CODESMA- Ergebnisse nutzen.
- Weiterentwicklung der Zertifizierungs- und Anrechnungs- politiken als Ergebnis des Projektkontextes bzw. die Integration des Abfallmanagements bei Bau & Abriss in Zertifizierungs- und Standardisierungsprozeduren auf EU-Ebene. Außerdem wird die Verbreitung und der Umlauf eines CODESMA Positionspapieres bei öffentlichen Einrichtungen und politischen Entscheidungsträgern angestrebt.
Zielgruppen
- Bauleiter in der Bauwirtschaft
- Berufsbildungsanbieter in der Bauwirtschaft in Europa
- Interessierte und Verbände in der Bauwirtschaft
- Politische Einrichtungen